Strom-Grundlastsicherheit, wettbewerbsfähige Strompreise und Unabhängigkeit durch die Wiederinbetriebnahme deutscher Kernkraftwerke

Kernbotschaften

  • Der Weiterbetrieb deutscher Kernkraftwerke bietet eine sichere, wirtschaftlich sinnvolle und klimaschonende Alternative zur bisherigen Energiepolitik. Die kommenden Monate sind entscheidend, um eine pragmatische und nachhaltige Entscheidung für Deutschlands Energiezukunft zu treffen.
  • Kernenergie Made in Germany bedeutet: wetterunabhängige und CO2-neutrale Strom-Grundlastsicherheit, endlich wieder wettbewerbsfähige Strompreise für die Industrie und Unabhängigkeit von Stromimporten für eine stabile und souveräne Energieversorgung.
  • Durch bezahlbare Energie wird der Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert, die Industrie bleibt in Deutschland und neue Zukunftstechnologien mit hohem Strombedarf können sich hier ansiedeln.
  • Eine sofortige Unterbrechung des Rückbaus und der Wiedereinstieg in die Nutzung der Kernenergie sind notwendig, um Deutschland in eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Zukunft zu führen.

Strom-Neustart für Deutschland mit Kernenergie

Deutschland steht vor einer riesigen energiepolitischen Herausforderung. Unsere Stromkosten sind im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähig und haben existenzbedrohende Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. Die Finanzier- und Realisierbarkeit einer weitgehend auf erneuerbare Energien basierenden Infrastruktur (Netz, Speicher und Backup) ist nicht länger wirtschaftlich vertretbar.

Das Problem: Erneuerbare Energien sind nicht grundlastfähig. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, muss der Strombedarf in Deutschland durch fossile Energie­quellen oder durch Importe (von überwiegend französischem Atomstrom) gedeckt werden.

Die Bundesregierung geht von einem Anstieg des Bruttostrombedarfs auf bis zu >1.000 TWh im Jahr 2030 (im Vergleich zu 510 TWh in 2024) aus. Der prognostizierte Bedarf deckt zwar die Elektrifizierung der Sektoren Verkehr und Wärme ab – der signifikante Ausbau von Zukunfts­technologien (Rechenzentren, KI-Anwendungen) ist dabei noch nicht berücksichtigt. Nachbarstaaten wie Frankreich investieren massiv in KI, sodass deren Überkapazitäten an Strom nicht mehr für den Export nach Deutschland zur Verfügung stehen werden.

Wenn der Anteil an volatilen Energiequellen im deutschen Energiemix weiter ansteigt, wird sich der Bedarf an Stromimporten oder selbst erzeugtem fossilen Strom intensivieren. Dies ist ein Teufelskreis, der zu verhängnisvollen Abhängigkeiten führen wird.

Der geplante weitere Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung wird die konventionellen Gas- und Kohlekraftwerke in Deutschland nicht ersetzen können. Im Gegenteil – selbst die jetzt vorhandenen Kraftwerke werden nicht ausreichen, um die Volatilität der Erneuerbaren auszugleichen. Der Bedarf an zusätzlicher Speicherkapazität und/oder fossilen Backup-Kraftwerken ist enorm. Dieser Umbau der Infrastruktur ist weder finanzierbar noch rechtzeitig realisierbar. Somit wird Deutschland aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage sein, bedarfs­gerecht günstigen Strom zur Verfügung zu stellen und das Netz gleichzeitig stabil zu halten.

Der Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken hat zu einem deutlich höheren CO2-Ausstoß geführt als geplant, darüber hinaus ist der Zeitplan für den Kohleausstieg unter den aktuellen Rahmen­bedingungen unrealistisch.

Es bedarf nun also einer konstruktiven Lösung, um unsere Energiewirtschaft schnell und nachhaltig auf Kurs zu bringen.

Die Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken in Deutschland ist diese pragmatische, wirtschaftliche und gesellschaftlich sinnvolle Lösung. Bis zu sechs abgeschaltete Kernkraft­werke könnten in wenigen Jahren wieder ans Netz gebracht werden – ohne Abstriche bei der nuklearen Sicherheit.

Positive Effekte der Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken

1. Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland

  • Kernkraftwerke sind grundlastfähig und netzstabilisierend. Dadurch kann Deutschland den Strombedarf sowohl für die bestehende „traditionelle“ Industrie als auch für den Ausbau von Zukunftstechnologien aus eigener Kraft decken.
  • Kernkraftwerke produzieren Strom mit sehr geringen Stromgestehungskosten. Dadurch wird der Strompreis stabil gehalten, die heimische Wirtschaft kann wieder wettbewerbsfähig produzieren.
  • Kernkraftwerke unterstützen die Erreichung der Klimaschutzziele aufgrund ihrer CO2-Neutralität. Dadurch werden Strafzahlungen vermieden und der Standort Deutschland attraktiver gemacht. Unternehmen können mit Strom aus Kernenergie zu jeder Jahreszeit CO2-neutral produzieren.
  • Die Wiederinbetriebnahme von bis zu 6 Kernkraftwerken erfolgt auf Basis der vorhandenen Kraftwerksstrukturen. Dies ermöglicht eine schnelle Verfügbarkeit (3 bis 5 Jahre, also bis 2030!) von großer installierter Leistung (Jahresstromproduktion von ca. 65 TWh).
  • Die Kernenergie ist ein Hochtechnologiebereich, in dem viele deutsche Firmen und Organisationen international führend tätig sind. Der Weiterbetrieb sichert den Betrieb von Forschungsreaktoren, die für den Know-how-Erhalt und die Medizin unverzichtbar sind, sowie die Expertise für Forschung und Entwicklung auch von kleineren Reaktoren der neuen Generation in Deutschland.

2. Vorgezogener Kohleausstieg und signifikante Verbesserung des CO2-Fußabdrucks

  • Erneuerbare Energien sind nicht grundlastfähig, deshalb müssen Reservekraftwerke vorgehalten werden. Dies sind zurzeit Kohlekraftwerke. Der Weiterbetrieb der Kern­kraftwerke ermöglicht den zügigen Ausstieg aus der Kohleverstromung, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.
  • CO2-Emissionen können damit früher reduziert und Umweltbelastungen minimiert werden. Zum Vergleich: Ein Braunkohlekraftwerk mit einer Leistung von 1.000 MW stößt ca. 1 kg CO2 pro erzeugter kWh aus. Daraus ergeben sich 8.000.000.000 kg CO2/Jahr für ein einziges Braunkohlekraftwerk.
  • Tatsächlich stellen Kernkraftwerke die ideale Ergänzung zu erneuerbaren Energien dar, um deren Volatilität auszugleichen. Somit unterstützt die Kernenergie langfristig auch den weiteren Ausbau von Wind- und Solarenergie.

3. Beitrag zur nationalen und europäischen Energieunabhängigkeit

    • Ein Kernkraftwerk benötigt nur ca. 25 Tonnen niedrig angereichertes Uran pro Jahr, um ca. 11 Milliarden kWh Strom zu produzieren. Derartige Brennstoffmengen können für mehrere Jahre leicht auf Vorrat beschafft werden. Denn Uran ist weltweit verfügbar und wird in großen Mengen abgebaut (jährlich ca. 50.000 Tonnen). Eine Knappheit an Uran ist nicht in Sicht.
    • In einer geopolitisch unsicheren Welt muss Deutschland auf eigene Kraft setzen. Auf Kernkraft.

    Fakt ist: Die Wiederinbetriebnahme von bis zu sechs Kernkraftwerken ist technisch möglich. Doch die Zeit drängt. Je schneller die Entscheidung fällt, desto weniger Geld kostet es – und desto früher können die grundlastsichernden, klimafreundlichen Kraftwerke wieder ans Netz gehen.

    Gemeinsam können wir die Verantwortung für eine nachhaltige Energieversorgung über­nehmen. Mit einem Energiemix aus Kernenergie und erneuerbaren Energien lassen sich wirtschaftliche und ökologische Ziele gleichzeitig erreichen.

    Mit nachfolgendem Plan für den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke bringen wir einzelne Kernkraftwerke wieder ans Netz und Deutschland wieder an die Spitze der Industrialisierung:

    1. Der Neustart-Check
      • Sofortige Auszeit im Rückbau für eine technisch-regulatorische und wirtschaftliche Prüfung
      • Analyse der Möglichkeiten zur Wiederinbetriebnahme unter Einhaltung hoher Sicher­heitsstandards.
      • Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Ermöglichung eines Weiter­betriebs.
    2. Zeitnahe politische Entscheidung für die Wiederinbetriebnahme
      • Änderung des AtG, damit Deutschland bereits vor 2030 wieder von günstigem und sicherem Strom profitieren kann.
    3. Schaffung einer nachhaltigen Betreiberstruktur
      • In vielen Ländern Europas werden Kernkraftwerke traditionell von Staatsfirmen betrieben (z. B. EdF in Frankreich oder Vattenfall in Schweden). In der Schweiz werden Kernkraftwerke von privaten, teilstaatlichen oder genossenschaftlich organisierten Energieunternehmen betrieben. Zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit von politischen Entscheidungen ist z. B. in Belgien der Staat in eine Betreibergesell­schaft zur Laufzeitverlängerung eingestiegen.
      • In Deutschland ist ein Mix aus staatlicher Beteiligung und Öffnung für private Investitionen zur Sicherung der Finanzierung und Effizienz vorstellbar. Eine Integration der Rückbauanlagen in die neue Gesellschaft würde aufgrund der Ressourcenbündelung weitere Vorteile generieren.
      • Beteiligung privater Unternehmen und Forschungseinrichtungen an der Innovation und Modernisierung der Anlagen, ggf. mit anteiliger Nutzung der Gewinne der neuen Betreibergesellschaft für Forschung und Entwicklung.
    4. Schrittweise Wiederinbetriebnahme
      • In Abhängigkeit des Rückbaustatus können einzelne Kernkraftwerke zeitnah wieder in Betrieb genommen werden.
    5. Langfristige Integration in die Energiewende
      • Entwicklung eines strategischen Plans für die deutsche Energieversorgung, welcher die erneuerbaren Energien und Kernkraft, aber auch die geplante Wasserstoffwirt­schaft integriert.
      • Entwicklung neuer Technologien, wie z. B. moderne Reaktorkonzepte, die auch zur Lösung der Endlagerfrage beitragen können.
      • Kernenergie und nukleare Sicherheit „Made in Germany“ waren ein entscheidender Motor des wirtschaftlichen Erfolgs deutscher Unternehmen.

     Wiedereinstieg – jetzt!

    Es ist höchste Zeit, jetzt die richtige Entscheidung für eine stabile und zukunftsfähige Energiepolitik zu treffen. Denn die Deindustrialisierung, die zu hohen Strompreise, die Abhängigkeit von Stromimporten und die unsichere Versorgungslage müssen jetzt ein Ende haben!

    KernD bietet der neuen Bundesregierung an, die Zukunft gemeinsam selbst in die Hand zu nehmen und die Deindustrialisierung Deutschlands zu stoppen. Dabei stehen die Mitglieds­unternehmen von KernD mit Kompetenz und Tatkraft zur Seite.

    Die neue Kernenergie wird einen entscheidenden Beitrag zu sicherer, bezahlbarer und jeder­zeit verfügbarer Energie, zum Erreichen der Klimaziele, zur Unabhängigkeit Deutschlands und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie von heute und morgen leisten.

    Kontakt

    Nicolas Wendler
    Tel.: +49 172 237 9184
    E-Mail: presse@kernd.de

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    KernD ist das führende Kompetenznetzwerk für Kernenergie in Deutschland. Als Zusammen­schluss zentraler Akteure der Branche vereint KernD Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Experten, die sich für die sichere Nutzung, Forschung und Weiterentwicklung der Kerntechnik einsetzen. Mit seiner Fachkompetenz und Erfahrung ist KernD die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um Kernenergie in Deutschland.


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