Das Kernkraftwerk Saporischschja im russisch besetzen Gebiet der Ukraine ist durch einen Drohnenangriff am Abend des 7. April 2024 erneut in eine bedrohliche Lage geraten. Die Anlage wurde mit drei kleineren Flugdrohnen angegriffen. Drei Personen kamen zu Schaden, ein Analyselabor wurde beschädigt und über dem Dach eines Reaktorgebäudes wurde eine Explosion gemeldet, die glücklicherweise keinen weiteren Schaden anrichtete. Zuletzt wurde im November 2022 ein Anlagengebäude des Kraftwerks direkt angegriffen.

Die IAEA stufte den Vorfall als einen schwerwiegenden Verstoß gegen die nuklearen Sicherheitsprinzipien ein, der unter Umständen die Sicherheitsbarrieren des Kernkraftwerks hätte beeinträchtigen können, auch wenn aktuell keine nuklearen oder radiologischen Sicherheitssysteme und -funktionen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Kriegsparteien beschuldigten einander gegenseitig, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Der IAEA-Generalsekretär forderte die Kriegsparteien zum wiederholten Male auf, von allen Handlungen abzusehen, die die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen kompromittieren könnten.

KernD-Kommentar: Der erneute Angriff ist auf das Schärfste zu verurteilen, auch wenn die kerntechnische und radiologische Sicherheit der Region nicht akut bedroht ist, soweit letzteres von hier aus beurteilt werden kann. Es verbleibt jedoch ein aufgrund des Risikopotentials äußerst unbefriedigender latenter Zustand, der nicht hinnehmbar ist.

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