Der Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel im April 2025 war ein deutliches Warnsignal: Moderne Stromnetze mit sehr hohem Anteil an erneuerbarer Elektrizität können bei ungenügender Trägheit, mangelnder Blindleistung und unzureichender Netzüberwachung Blackout gefährdet sein. Vorliegender Beitrag befasst sich damit, welche technischen Elemente und Systeme künftig notwendig werden, um das deutsche Stromnetz mit dem beabsichtigten sehr hohen EE-Anteil (z. B. bis 100 % bis 2045) blackout-resilient
und cybersicher zu gestalten. Dabei wird die Rolle von neuen Netzsystemelementen, wie netzbildende Invertergruppen, E-STATCOMs, Echtzeit-Messsystemen (PMU/WAM), KI-
Mustererkennung und künstlich erzeugter Trägheit durch Batteriesysteme herausgearbeitet. Weiterhin wurde auch der vorsichtige Versuch unternommen, die erforderlichen künftigen
Kosten für derartige technische Herausforderungen in nullter Näherung abzuschätzen. Schliesslich wurde ein alternativer Systemansatz mit den heutigen knapp 60 % EE und 20 GW aus Gaskraftwerken – und einigen wieder in Betrieb gesetzten, lokal gut verteilten Kernkraftwerken angedacht, um die Netzstabilität deutlich kostengünstiger und technisch einfacher auf hohem Niveau weiterhin sicherzustellen.

Das deutsche Stromnetz nach der Erfahrung des Iberoblackouts

Categories: Publications

en_GBEnglish (UK)
WordPress Cookie Plugin by Real Cookie Banner